Edelreiser von alten Sorten

Leider nehmen es manche Baumschulen mit der Sortenechtheit ihrer gelieferten Bäume nicht so genau. Besonders seltene Sorten, das lehrt uns die Erfahrung, bekommt man nur schwer zu kaufen.

Im Januar 2015 wurden deshalb wieder von ca. 65 Apfel- und Birnensorten im Projektgebiet die Edelreiser geschnitten und zur Weitervermehrung auf Sämlingsunterlage und Stammbildner zu einer Baumschule gebracht.

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Schon ab Ende Oktober 2015 werden wieder Jungbäume für Nachpflanzungen im Landkreis Nürnberger Land zur Verfügung stehen.

Streuobstanbau ist die nachhaltigste Art Obst zu erzeugen. Wer eine Obstwiese erhält und pflegt oder eine neue Wiese anlegt, der leistet einen direkten Beitrag zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz. Wir beraten sie gerne!

Auch 2016 findet wieder eine Ausbildung zum „Zertifizierten Landschafts- Obstbaumpfleger“ statt. Näheres unter:http://www.streuobstinitiative-hersbruck.de/kurse.html

 

Pflanzaktionen 2014

Insgesamt 186 Hochstämme, überwiegend alter Obstsorten, wurden im Rahmen des „1000 Obstbäume Projekts“ im Herbst 2014 im Landkreis gepflanzt. Allein 130 Bäume umfasste die Pflanzaktion der Sparkasse Nürnberg an drei verschiedenen Standorten in Bühl / Simmelsdorf, im Oberen Molsberger Tal und bei Unterferrieden (siehe Seite Presse).

PflanzungAmHimmel

Obstsortenkartierung

Ziel unserer Initiative ist es, eine möglichst große Obstsortenvielfalt zu erhalten.

Deshalb führten wir im Herbst 2014, zusammen mt dem Pomologen Wolfgang Subal, eine weitere Kartierung alter Kernobstsorten durch. Schwerpunkt im Projektgebiet war diesmal die Umgebung von Ellenbach  und Leutenbach; Orte, in denen der Landschaftsobstbau (vor allem Kirschen) bis in die 60er Jahre sehr verbreitet war – auch Birnen gedeien hier besonders gut.

Ellenbach Gemeindeanger Obstpflanzung 1861

Nochmal ca. 400 Obstbaumveteranen wurden bei dieser Aktion überprüft. Wir krochen dabei durch so manches Unterholz und wurden auch diesmal fündig. Neben schon bekannten und auch interessanten unbekannten Apfelsorten, entdeckten wir einige, relativ seltene, historische Birnensorten, wie z.B. die „Rote Pfalzgräfin“, die „Ulmer Butterbirne“, den „Großen Französischen Katzenkopf“, eine „Triumph von Vienne“- und in einer Hecke verborgen, die „Sommerapothekerbirne“.

sommer_apothekerbirne_fra_s0Großer Katzenkopf

Die „Sommerapothekerbirne“ und der „Große Französische Katzenkopf“ sind bereits in der berühmten „Pomona Franconica“ des fürstbischöflichen Hofgärtners Johann Prokop Mayer von 1786, abgbildet und beschrieben. Diese Ergänzungskartierung zeigte einmal mehr, welche Obstschätze bei uns eigentlich noch zu finden wären.